Sonntag, 24. März 2013

Dereck (36.)

>>Komm schon. Du musst was essen.<<, sage ich und reiche Livvy eine Schale Suppe. Seufzend setzt sie sich auf und nimmt sie endlich entgegen.
Seit Rumer weg ist, isst sie kaum noch etwas. Wahrscheinlich macht sie sich Sorgen, was verständlich ist, denn ich mache mir ebenfalls Sorgen, dass ihr vielleicht etwas zustoßen könnte, aber deshalb kann Liv ja nicht verhungern. Außerdem, egal was da draußen ist, es muss sich mehr vor Ru fürchten, als sie vor ihm. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, dann ist sie schwer aufzuhalten, geschweige denn davon abzubringen. Und dann sollte man sich ihr lieber nicht in den Weg stellen.
>>Was meinst du, wann wir los können?<<, fragt Liv und nimmt einen Löffel voll Suppe. Seit zwei Tagen fragt sie mich das ungefähr jede Stunde einmal.
>>Sobald es dir wieder besser geht. Und jetzt iss.<<
Sie lässt die Schale sinken. >>Aber mir geht es schon besser.<<
Ich seufze. >>Wir können übermorgen aufbrechen, wenn du bis dahin keinen Rückfall hast. Dann können wir morgen alles vorbereiten und gleich bei Sonnenaufgang aufbrechen.<<
Sie nickt und schlürft weiter ihre Suppe. Ich bleibe neben ihr sitzen, bis sie aufgegessen hat. Dann nehme ich die Schale und stelle sie zur Seite.
Liv schmiegt sich an mich und gähnt. Ich streiche ihr übers Haar und lege mich hin. Die letzen beiden Tage hat sich ziemlich oft, sehr lange geschlafen, aber das ist okay. So erholt sie sich wenigstens schneller.
>>Danke.<<, murmelt sie und legt ihren Kopf auf meine Brust.
>>Wofür?<<, frage ich und wickel mir eine ihrer Haarsträhnen um die Hand.
>>Dafür, dass du mich unterstützt. Und bei mir bist.<<
>>Das ist doch selbstverständlich.<<, sage ich und gebe ihr einen Kuss auf den Scheitel.
Nach nicht einmal fünf Minuten ist sie eingeschlafen.
Livvy ist mir unglaublich wichtig. Und ich werde immer für sie da sein und sie in allem, was sie tut unterstützen. Egal, was es auch sein mag, denn ich weiß, dass sie das selbe für mich tun würde.
Ich ziehe vorsichtig, ohne sie aufzuwecken eine Decke über uns und flüstere dann, ganz leise: >>Ich liebe dich, Liv.<<
Ich weiß, dass sie es nicht hört, aber das ist mir egal. Mir ist nur wichtig es gesagt zu haben, denn es ist die Wahrheit.

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