Dienstag, 15. Oktober 2013

Schreibblockade und son Zeug

Hey Leute.
Hab gerade eine schlimme Schreibblockade und darum kommt irgendwie nichts Gutes zustande.
Hier mal ein neuer Buchanfang.
Freu mich über Feedbacks. :)
Lia
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Sie spähte um die Ecke, um nachzusehen, ob die Luft rein war. Ihr Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust und sie musste sich zusammen reißen, um nicht einfach Hals über Kopf los zu stürmen, denn wenn sie auch nur den kleinsten Fehler machte, dann war es das. Für sie bei-de.
   Die Straßen waren menschenleer, wie üblich in dieser Gegend. Da-rum hatten sie hier ja auch ihren Treffpunkt. Niemand kam mehr in die verlassenen Teile. Nicht einmal die Bettler, da es hier nichts zu holen gab. Alles was auch nur den Hauch von Wert besaß, wurde schon vor Jahrzehnten, kurz nach dem Bau der gereinigten Städte, von Plünderern mitgenommen.
   Nur die wenigen, die in den Augen der Regierung unrein waren, konnten noch einen Grund haben hierher zu kommen. So wie sie selbst.
   Gedankenverloren schlug sie ihren Jackenärmel hoch und berührte mit den Fingerspitzen vorsichtig das Tattoo, dass sich über ihren Un-terarm schlängelte. Es war ein Geflecht aus Ranken und Schlingpflan-zen, das fast jeden Milimeter ihrer Haut bis hoch zu ihrer Schulter be-deckte und bei ihrer Berührung anfing unruhig zu zucken. Das Mäd-chen lächelte. >>Ganz ruhig, Lex. Es wird schon nichts passieren.<<
   Ihre Augen wanderten achtsam die Straße entlang und nahmen jedes winzige Detail auf. Die Pflanzen, die durch den geborstenen Asphalt wucherten, die Risse in den Fassaden der Gebäude, die zu beiden Sei-ten aus dem Boden aufragten, wie traurige Denkmähler einer längst vergangene Zeit. Die halb heruntergerissenen Rollläden, die einst die Familien in den Häusern vor neugieren Blicken geschützt hatten. Dann suchte sie den Himmel ab. Bis auf ein paar Vögel und vereinzel-te kleine Wolken war nichts auffälliges zu sehen.
   Vorsichtig trat das Mädchen aus dem Schutz der Gasse und schlich dicht an den Hausmauern die Straße entlang, bis zu einem Gebäude, mit einem riesigen klaffenden Loch in der Front, wo einst ein großes Panoramafenster gewesen war. Es muss früher wohl einmal ein Schaufenster gewesen sein, oder vielleicht ein Coffeeshop. Was genau konnte man nicht feststellen, da es im Inneren außer einem Haufen Müll keinerlei Einrichtung mehr gab, die einem einen Hinweis geben konnte.
   Geschickt kletterte sie über das Fensterbrett. Das zerbrochene Glas, das überall auf dem Boden verstreut lag, knirschte unter ihren Schuh-sohlen und piekste ihr unangenehm in die Füße, aber das störte sie kaum, denn sie war schon so aufgeregt, auf das, was gleich kommen würde, dass alles andere ihr unwichtig und weit entfernt vorkam. Ein letztes Mal warf sie einen Blick über die Schulter, ob ihr vielleicht doch jemand gefolgt war und erst, als sie sich vom Gegenteil überzeu-gt hatte, ging sie weiter in das verfallene Gebäude.
   An der hinteren Wand befand sich eine Öffnung, mit einer morschen Tür, die nur noch von einem Schanier gehalten wurde. Vorsichtig schob das Mädchen das morsche Holz ein wenig beiseite und zwängte sich durch den entstandenen Spalt, ehe sie die Tür hinter sich wieder zurecht rückte. Nun befand sie sich in einem dunklen, feuchten Flur, in dem es unangenehm nach Tierurin und Fäulnis stank.
   Der Arm des Mädchens began zu prickeln und sie warf einen Blick auf ihr Tattoo. Die Ranken wanderten nach unten und zogen sich zu-sammen, so dass am Ende nur noch ein schwarzer Ring übrig blieb, der sich um ihr Handgelenk wand. >>Ja, ja. Gleich kannst du raus, Lex.<<
   Sie tastete sich an der Wand entlang nach rechts, wobei ihre Hand über irgendetwas nasses, klebriges streifte, was sie kurz erschaudern ließ und bog dann in den zweiten Raum auf der linken Seite ab.
   Hier lagen verstreut einige leere Kartons auf dem Boden, oder stan-den aufeinandergestapelt an der Wand und durch kleine scheibenlose Fenster schien von draußen die Sonne herein und tauchte den Raum in ein spärliches Licht.
   Das Mädchen wollte gerade weiter in den Raum vordringen, als sich plötzlich ein Arm um ihre Taille schlang und ihr jemand eine Hand auf den Mund presste.
   Jetzt ist es vorbei!
   Panik durchfuhr sie, wie ein Blitz und verschlug ihr den Atem. Sie versuchte zu schrein, aber jegliches Geräusch erstarb ihr in der Kehle. Es hätte sie ja ohnehin niemand gehört.
   Plötzlich erfüllte ein schallendes Lachen den Raum und das Mäd-chen wurde freigegeben. Blitzschnell drehte sie sich um und blickte in zwei vertraute grüne Augen.
   >>Easton!<<, keuchte sie erleichtert und fiel dem Jungen um den Hals. Sie schmiegte ihr Gesicht an seine muskulöse Brust und atmete seinen Duft ein. Er roch nach einer Mischung aus Seife und Kiefern-nadeln.
   Der Junge lachte erneut und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. >>Ich hab dich vermisst, Kaylynn.<<
   Kaylynn umarmte ihn noch kurz und stieß ihn dann weg. >>Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein! Verstanden? Ich hätte beinahe ei-nen Herzinfakt bekommen!<<
   Er schmunzelte, eindeutig amüsiert über ihren Gefühlsausbruch. >>Tut mir leid. Aber du siehst verdammt süß aus, wenn du denkst, dass man dich gleich umbringt, weißt du das?<<
   >>Idiot!<<, grummelte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
   Easton legte seine Hände um ihre Taille und zog sie näher zu sich heran, ein spitzbübisches Grinsen auf den Lippen. >>Nicht böse sein, Kay. Du bist viel hübscher, wenn du lächelst.<<
   >>Willst du damit etwa andeuten ich wäre nicht so hübsch, wenn ich wütend bin?<<, fragte sie mit gespielter Entrüstung.
   Nun wurde sein Gesichtsausdruck ganz ernst und er sah ihr fest in die Augen. >>Ich finde dich immer schön, wenn du Emotionen zeigst, Kay.<<
   Kaylynn wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, also legte sie ihre Hände in seinen Nacken und zog ihn zu sich runter, um ihn zu küssen.
   Als ihre Lippen sich berührten, fing ihr Herz an zu rasen und jede Faser ihres Körpers summte im Einklang. Eastons Arme umfingen sie und zogen sie noch enger zu ihm, so dass kein Raum mehr zwischen ihnen war. Er vergrub seine Hände in ihren Haaren und eine unsagba-re Wärme durchflutete das Mädchen. Dieses Gefühl, war das schönste und erhabenste, was sie in ihrem Leben jemals gespürt hatte.
   Liebe.
   Viel zu schnell löste Easton sich wieder von ihr. >>Wir sollten ein wenig vorsichtiger sein.<<, keuchte er außer Atem und trat einen Schritt zurück. Sofort fing sie an seine Nähe zu vermissen, obwohl er immer noch direkt vor ihr stand, aber nah, war ihn nicht nah genug.

   >>Ob es jemals einen Ort geben wird, an dem wir nicht mehr vor-sichtig sein müssen?<<, fragt sie und sah ihn aus großen blauen Au-gen an.

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